OVE eröffnet Technikum

Artikel vom 18. Juni 2024
Maschinen und Anlagen für die Oberflächentechnik

Am Firmen­standort Weil im Schönbuch hat OVE Plasmatec ein eigenes Technikum eröffnet – auch vor dem Hintergrund eines drohenden PFAS-Verbots, da hier häufig Anfragen für neue Kundenprojekte kommen. Verschiedene Stationen für Simulationen sowie leistungsfähige Prüfeinrichtungen in unmittelbarer Nähe zu den Produktionsräumen geben dabei schnell Rückmeldungen zu neuen Ideen.

Mit der neuen Plasmabeschichtung entstehen z. B. hydrophile oder hydrophobe Oberflächen (Bild: OVE).

Mit der neuen Plasmabeschichtung entstehen z. B. hydrophile oder hydrophobe Oberflächen (Bild: OVE).

»In unserem Technikum mit kurzen Wegen zur Produktion nehmen wir die Zukunft der Beschichtung in die eigenen Hände«, betont Heiko Friedrich, geschäftsführender Gesellschafter der OVE Plasmatec GmbH. Das neu eröffnete Technikum direkt neben dem Qualitätslabor und in unmittelbarer Nähe zur Produktion ist mit moderner Technik ausgestattet. In den Test- und Prüfeinrichtungen lässt sich die Zukunft der Elastomerbeschichtung simulieren. Ein Lackierroboter bringt dabei verbesserte oder neu entwickelte Lacke zuverlässig in Kleinserien auf die gereinigten Oberflächen auf. So sollen auch Alternativen zu PFAS-Lacken entstehen.

Plasmatechnik für neue Beschichtungsverfahren nutzen

Unterstützt durch moderne Trockenschränke, Klima- und Salzsprüh­nebelkammern sowie ein Widerstandsmessgerät forscht das Unternehmen an den Beschichtungen der Zukunft. Aktuell geht es um eine Beschichtungslösung für Bipolarplatten in Brennstoffzellen für die Elektromobilität. Diese sehr anspruchs­volle Aufgabe verlangt neue Ansätze in Bezug auf sichere, langlebige und nachhaltige Beschichtungen. Immer im Blick ist dabei auch die Frage nach einer serientauglichen Aufbringung. »Mit den kurzen Wegen vom Technikum zu unserer Produktion erhalten wir schnelle Antworten, ob sich neue Lösungen auch in der Serie bewähren«, so Friedrich.

Auch neue Beschichtungsverfahren sind im Fokus. Dafür verfügt das Technikum auch über eine Plasmabeschichtungskammer. Unter vier verschiedenen Gasen und Einstellungen scheiden die Edelgase auf die Dichtungen ab. Je nach Gas können mit der Beschichtung verschiedene Eigenschaften der Dichtungen erzeugt werden. So können z. B. hydrophile oder hydrophobe Oberflächen entstehen. Auch können Beschichtungen erzeugt werden, die als Diffusionssperre oder Barriereschicht wirken. Erste Ergebnisse des neuen Verfahrens seien vielversprechend.

Bedarf an neuen Beschichtungslösungen

Anwendungsbereiche dafür gibt es laut Unternehmensangabe viele. So warteten Kunden aus den Bereichen Biomedizin, Halbleiterindustrie oder Pneumatik auf neue Beschichtungsalternativen, ebenso wie Anwender aus den Bereichen Trinkwasser und Lebensmittel.

Hinzu kommen Schutzfunktionen der Beschichtungen, daher sind auch Aspekte wie Partikelreinheit, Keimfreiheit sowie geprüfte und zertifizierte LABS-Freiheit entscheidend, die z. B. auch Verpackungen betreffen.

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