Igus übernimmt Sensorhersteller Atronia

Artikel vom 21. Mai 2024
Elektroindustrie/Elektrotechnik

Bereits im März hat igus die mehrheitlichen Anteile am portugiesischen Sensorhersteller Atronia Tailored Sensing erworben. Mit diesem strategischen Schritt will igus auf dem Markt der vernetzten Kunststoffbauteile weiter expandieren, um Industrie-4.0-Produkte in Serie herzustellen und auch KMU zugänglich zu machen.

Michael Blass (li.), Geschäftsführer igus E-Kettensysteme, und Carlos Alexandre Ferreira, Manager bei Atronia, freuen sich über die gemeinsame Entwicklung von neuen Produkten (Bild: igus).

Industrie-4.0-Technologie trägt zu mehr Produktivität, Flexibilität und Anlagensicherheit bei, daher investiert igus in Forschung und Entwicklung, um neuartige »smart plastics« zu entwickeln. Dazu gehören Gleitlager, Energieketten und Leitungen, die mit Sensoren ausgestattet und ins Internet of Things (IoT) eingebunden sind.  Intelligente Predictive-Maintenance-Software berechnet die bestmöglichen Wartungszeitpunkte und alarmiert bei kritischen Zuständen rechtzeitig über E-Mail und SMS, um teure Anlagenausfälle zu verhindern.

Kooperationspartner bei dieser Entwicklung ist seit rund fünf Jahren das portugiesische Unternehmen Atronia Tailored Sensing. Der Sensorspezialist sorgt für die Ermittlung des Ist-Zustands der igus-Produkte.

Sensorik für die Industrie-4.0-Ära

»Durch den Kauf von Atronia können wir Prozesse, Systeme und Teams beider Unternehmen noch besser aufeinander abstimmen, was langfristig zu Synergien und Effizienzgewinnen führen wird«, sagt igus-Geschäftsführer E-Kettensysteme Michael Blass. »So können wir Produkte für die Industrie-4.0-Ära in Serie fertigen und auch kleinen und mittleren Unternehmen mit begrenzten Budgets und wenig Vorerfahrung zugänglich machen.«

Carlos Alexandre Ferreira, Manager bei Atronia Tailored Systems, ergänzt: »Die Übernahme von Atronia durch igus bedeutet eine vielversprechende Partnerschaft, die zweifellos zu weiteren bahnbrechenden Innovationen und einer verbesserten Technologieintegration führen wird.«

Lebensdauersensor für Energiekette

In einem ersten gemeinsamen Projekt baute Atronia die Elektronik für einen Sensor namens »EC.W«. Montiert an Öffnungsstegen von Energieketten, erfassen die Sensoren den Ist-Zustand und die restliche Lebensdauer der Kettenseitenteile. Auf den Markt kam der Sensor für 259 Euro, was geringer war als handelsübliche Predictive-Maintenance-Systeme.

»Das Feedback der Kunden auf die kostengünstige und intuitive bedienbare Sensorlösung war hervorragend«, erläutert Richard Habering, Leiter des Geschäftsbereichs »smart plastics«. »Wir beschlossen daher, die Zusammenarbeit mit Atronia zu intensivieren.«

Mittlerweile fertigt das Unternehmen in Portugal mehrere hundert Module der Serie »i.Cee«. Die Module machen es möglich, die Sensordaten mithilfe eines webbasierten Dashboards von überall auf der Welt auszuwerten, die maximale Lebensdauer von Produkten auszunutzen und Wartungseinsätze zu optimieren.

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