2021 war für igus ein Rekordjahr

Artikel vom 12. April 2022
Spritzgussteile

Im vergangenen Jahr konnte igus ein Wachstum von 32 % verzeichnen. Der Plan von 2019, in Produktion und Supply-Chain zu investieren, half dabei, die sprunghaft gestiegene Nachfrage zu bedienen. Bis 2023 soll weiter stark ausgebaut werden.

Der Kapazitätsausbau umfasst insgesamt 500 neue Spritzgießmaschinen (Bild: igus).

Der Kapazitätsausbau umfasst insgesamt 500 neue Spritzgießmaschinen (Bild: igus).

»234 Millionen Euro mehr Umsatz in einem Jahr, bei fast gleichen Verkaufspreisen bis Ende des Jahres, und alles selbstproduziert und beschafft – das hatten wir noch nie. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben Wunder vollbracht. Und wir hatten Glück, dass wir unsere Investitionspläne auch im schlechten Jahr 2020 umgesetzt haben«, wird igus-Geschäftsführer Frank Blase zitiert. Der Umsatz des Kunststoffspezialisten im Jahr 2021 betrug 961 Mio. Euro. Gegenüber 2020 war der Umsatz damit um 32 % und gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2019 um 26 % gestiegen.

Im Jahr 2020 begann auch die Umsetzung des Plans, der intern als »No. 1 Catalog« geführt wird: Über 80.000 Artikel liegen seitdem mehr auf Lager oder mit höheren Mengen. In 15 weltweiten Verteillagern stieg die Quote der Katalogprodukte, die am selben Tag oder in 24 Stunden versendet werden, laut Unternehmensangabe auf mindestens 25 %. Auch der Onlineshop wurde verbessert, der Online-Umsatz stieg 2021 um 55 % an.

Investition in 500 neue Spritzgießmaschinen

Der Ukraine-Krieg und die Verknappungen auf vielen Märkten veranlassen igus dazu, kurzfristig weiter in die Materialverfügbarkeit und in höhere Produktionskapazitäten zu investieren. Das Unternehmen berichtet, dass seit 2020 die Produktion in Köln um 300 Spritzgießmaschinen aufgestockt oder modernisiert wurde, weitere 200 seien in Bestellung. Das neue Produktionsgebäude in Köln mit zusätzlichen 20.000 m² Fläche soll am 1. Mai 2023 fertiggestellt werden. Neue Lagerorte für 12.000 Paletten wurden bereits 2021 gebaut. Aktuell entstehen Pläne zur nochmaligen Erweiterung des »igus Campus Köln«, dafür erwarb das Unternehmen angrenzende Flächen mit einer Gesamtgröße von 20.000 m². Bei den 35 Auslandstöchtern beliefen sich die Erweiterungen auf insgesamt 60.000 m² Grundflächen.

Die igus GmbH investiert weiter in Produktions- und Lieferkapazität. So befinden sich in Köln weitere 20.000 m² Fabrikfläche im Bau (Bild: igus).

Die igus GmbH investiert weiter in Produktions- und Lieferkapazität. So befinden sich in Köln weitere 20.000 m² Fabrikfläche im Bau (Bild: igus).

Innovationen z. B. für höheren Ausstoß in der Chip-Produktion

Kunden aus über 50 Branchen fragen laufend innovative Produkte bei igus an, z. B. Reinraumkabel für die Chip-Produktion: Neuartige flexible Kabelzuführungslösungen wie die »e-skin flat« würden v. a. in der Halbleiterindustrie stark nachgefragt. Eine Leitung innerhalb von wenigen Minuten austauschen zu können, sei eine Revolution für die Fertigung und erhöhe den dringend gebrauchten Produktionsausstoß.

Die Geschwindigkeit bei der Entwicklung neuer Produkte ließ laut Unternehmensangabe auch im zweiten Jahr von Homeoffice und Remotework nicht nach. Das Unternehmen nennt als Beleg 168 Produktentwicklungen, davon auch 12 neue Produkte für Zustandsüberwachung, präventive Wartung und IoT. Im Zusammenspiel mit der Echtzeit-Leitungsüberwachung für Ethernetleitungen und dem integrierten solargespeisten Zustandssensor »EC.I« können Anwender unerwartete Anlagenstillstände vermeiden.

Digitalisierung und Do-it-yourself-Engineering

Im vergangenen Jahr startete das Unternehmen mit »Rbtxpert« einen Service für Lowcost-Roboterintegration per Online-Beratung und mit Festpreis. Auf einem 400 m² großen Testbereich testen Experten die Kundenanforderungen, bevor ein Angebot gemacht wird. Typische Lösungen kosten laut Angabe des Unternehmens 8500 Euro für Hardware und 20 Stunden Integration. International gebe es das Angebot schon in sieben Ländern, weitere 14 seien in Vorbereitung. Dank drei neuer Online-Tools wuchs das Angebot auf insgesamt 58, und das Do-it-yourself-Engineering der Kunden verdoppelte sich 2021 auf 5000 wertschöpfende Nutzungen im Web pro Tag.

Auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion

Bis 2025 will igus seine Produktion klimaneutral gestalten, davon seien heute 95 % nach Scope 1 und 2 erreicht (Greenhouse Gas Protocol). Hierfür wurden laut Unternehmensangabe im vergangenen Jahr unterschiedliche Projekte in Angriff genommen:

  • Insgesamt 100 ältere Spritzgießmaschinen wurden gegen 40 % energieeffizientere Modelle getauscht,
  • das Energiemanagement wurde weiter optimiert,
  • das Unternehmen pflanzte 15.687 Bäume in 23 Ländern,
  • nicht direkt rezyklierbare Kunststoffabfälle in der Produktion reduzierten sich um 21 %,
  • das weltweite Energieketten-Recyclingprogramm »chainge« wuchs in den letzten Jahren und wurde international ausgerollt, und in diesem Frühjahr will igus sein erstes Energiekettenprodukt aus 100 % rezyklierten Materialien dieses Recyclingprogramms vorstellen.
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