Sekundärrohstoffe nach Kundenanforderung

Artikel vom 13. Februar 2024
Entsorgung und/oder Aufbereitung von Abfällen und Reststoffen

Das Start-up re-strap entwickelt aus alten Umreifungsbändern hochwertige Sekundärrohstoffe nach Kundenanforderung zur Steigerung der Rezyklateinsatzquoten in Kunststoffprodukten.

Aus Umreifungsband-Abfall wird wieder hochwertiges Granulat (Bilder: re-strap).

Aus Umreifungsband-Abfall wird wieder hochwertiges Granulat (Bilder: re-strap).

Vor zwei Jahren startete die re-strap GmbH mit ihrem System für die Rücknahme und Erfassung von gebrauchten Kunststoff-Umreifungsbändern. Das Ziel war dabei, die eingesammelten Rohstoffe möglichst hochwertig zu rezyklieren. Nach zwei Jahren Entwicklungszeit bietet das Unternehmen nun auf dieser Grundlage Kunststoffrezyklate nach Kundenspezifikation für technische Anwendungen an.

Höhere Rezyklateinsatzquoten gefordert

Bei Kunststoffprodukten sind durchweg Rezyklateinsatzquoten von 30 % und mehr gefordert. Laut der Conversio-Studie »Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2021«  liegt bei neuen Kunststoffprodukten in Deutschland der Rezyklatanteil aus Post-Consumer-Abfällen bislang bei ca. 9,1%. Ein höherer Rezyklateinsatz scheitert an Verfügbarkeit und Qualität entsprechender Rohstoffe. Durch das eigene Sammelsystem verfügt re-strap über einen zusätzlichen bislang nicht erschlossenen Sekundärrohstoffstrom mit definierter und reproduzierbarer Zusammensetzung. Laut Unternehmensangabe ist für die einzelnen Chargen die Rückverfolgbarkeit bis zur industriellen Anfallstelle gegeben.

Inzwischen umfasst das Portfolio des Start-ups industriell einsetzbare Granulate mit Rezyklatanteilen von bis zu 70 %. Die gezielte Kombination von Sekundärrohstoffen und Rezepturen erlaube die Herstellung faserverstärkter Compounds auf Rezyklatbasis, die der Verwendung von Neuware in nichts nachstünden.

»Wir entwickeln für den Kunden den von ihm benötigten Sekundärrohstoff nach seinen Vorgaben«, erläutert Geschäftsführer Matthias Schäfer. »Derzeit starten wir auf Basis von PET, später kommt auch PP hinzu. Aber auch schon heute können wir Neuware aus anderen Kunststoffen wie z. B. PBT oder PA6 ersetzen. Durch unser eigenes Sammel- und Rücknahmesystem können wir sowohl die Materialverfügbarkeit als auch die erforderliche Sortenreinheit und Qualität sicherstellen. Damit leisten wir einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung und bieten unseren Abnehmern gleichzeitig Rohstoffsicherheit.«

So hat z. B. die Universität Sankt Gallen das System von re-strap in ihrer Konsortialstudie Green Packaging – Good Practices zur Auswahl ökologisch nachhaltiger Industrieverpackungen  als Fallbeispiel für verbessertes Recycling vorgestellt.

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