Engel liefert »Rekordmaschinen« in die USA

Artikel vom 7. März 2023
Spritzgießmaschinen

Mit zwei in die USA gelieferten Spritzgießmaschinen (Schließkraft jeweils 8000 t) hat der österreichische Spritzgießmaschinenhersteller Engel die größten Maschinen ausgeliefert, die jemals im Werk St. Valentin in Österreich gebaut wurden. Das Unternehmen erhält nach eigener Angabe immer öfter Anfragen für maßgeschneiderte Lösungen in diesem sehr hohen Schließkraftbereich, Schließkräfte mit 10.000 t und mehr seien dabei möglich. Maschinen dieser Größenordnung können Einzelschussgewichte von mehreren 100 kg Material verarbeiten und erreichen Materialdurchsätze von 2 t/h.

Zur Abnahme der ersten Maschine traf sich das gesamte Projektteam aus Österreich und USA mit Vertretern von Infiltrator im Werk St. Valentin (Bild: Engel).

Zur Abnahme der ersten Maschine traf sich das gesamte Projektteam aus Österreich und USA mit Vertretern von Infiltrator im Werk St. Valentin (Bild: Engel).

Die zwei »duo 130000/130000H/8200 combi«-Spritzgießmaschinen von Engel sind mit je zwei 85.000-cm³-Spritzaggregaten ausgestattet. Das maximale Schussgewicht beträgt 122 kg. Mit einer Länge von 29,3 m und einer Breite von 6,4 m sind die Maschinen zwar riesig, relativ zur Schließkraft und zum Spritzvolumen ist die Stellfläche allerdings gering. Hier kann die Zwei-Platten-Bauweise der Großmaschinen ihre Vorteile ausspielen.

Ein Blick auf den Werkzeugraum verdeutlicht die Größe der Maschine. Insgesamt bringt sie es auf eine Länge von 29,3 m (Bild: Engel).

Ein Blick auf den Werkzeugraum verdeutlicht die Größe der Maschine. Insgesamt bringt sie es auf eine Länge von 29,3 m (Bild: Engel).

Die bislang größten Spritzgießmaschinen

Auch wenn man im Werk in St. Valentin gewohnt ist, große Maschinen zu bauen, waren die beiden 8000-t-Maschinen doch eine besondere Herausforderung. So wurden etwa beim Transport der Maschinen von Österreich in die USA die Platten mit Frachtkähnen auf der Donau befördert. Auch wurde vor der Auslieferung jede der Maschinen im Werk komplett aufgebaut und getestet, um dann für den Transport nach Amerika wieder zerlegt zu werden.

Für viele der Maschinenkomponenten wurden Spezialtransporter benötigt. Das Bild zeigt eine der 117 t schweren festen Aufspannplatten bei der Ankunft im Infiltrator Werk in Kentucky (Bild: Engel).

Für viele der Maschinenkomponenten wurden Spezialtransporter benötigt. Das Bild zeigt eine der 117 t schweren festen Aufspannplatten bei der Ankunft im Infiltrator Werk in Kentucky (Bild: Engel).

Der Maschinenkunde, Infiltrator Water Technologies (IWT), investierte sogar in den Bau einer neuen Halle, um Platz für die riesigen Maschinen zu schaffen. Das Tochterunternehmen von Advanced Drainage Systems (ADS) produziert in Werk Winchester, Kentucky, Produkte für das Wassermanagement. Die Anlieferung der einzelnen Maschinenkomponenten erfolgte in 29 Lkw-Ladungen. Über zwei Monate wurde die erste Maschine installiert und gleichzeitig Gebäude, Infrastruktur und Peripherie fertiggestellt. Dazu gehörte ein 135-t-Hallenkran für den Transport der Werkzeuge in und aus der Maschine, der auch dazu verwendet wurde, die Maschine aufzustellen.

Der 135-t-Kran wird nicht nur zum Aufspannen der Werkzeuge verwendet, er half auch beim Aufstellen der neuen Großmaschinen (Bild: Engel).

Der 135-t-Kran wird nicht nur zum Aufspannen der Werkzeuge verwendet, er half auch beim Aufstellen der neuen Großmaschinen (Bild: Engel).

Zusammenarbeit von der Konzeption bis zur Auslieferung

Laut Unternehmensangabe war das Projekt von der ersten Idee bis zur Fertigstellung eine enge Teamarbeit über Firmengrenzen hinweg. »Wir haben uns wieder für die Zusammenarbeit mit Engel entschieden, weil wir eine lange Geschäftsbeziehung haben und frühere Projekte zeitgerecht abgeschlossen und die Kosten nicht überschritten wurden«, berichtet Ron Brochu, Vice President of Manufacturing bei Infiltrator. »Die Produktionszellen laufen seit der Inbetriebnahme reibungslos mit hoher Verfügbarkeit und Produktivität.«

Den Auftrag erhielt der Spritzgießmaschinenhersteller im November 2020. Die erste Maschine wurde im Februar 2022 übergeben, ein Jahr später wurde die zweite baugleiche Maschine geliefert.

Nachhaltig in die Zukunft investiert

Das Thema Nachhaltigkeit spielte im Gesamtprojekt eine große Rolle. »Wasser ist eine wertvolle Ressource«, sagt Scott Barbour, President und CEO von ADS. »Diesem Aspekt werden wir mit innovativen Produkten für das Wassermanagement, die einen hohen Recyclinganteil haben, gerecht. Unser Unternehmen rezykliert mehr Kunststoff als jedes andere in Nordamerika. 2022 wurde ADS von der Medienmarke Plastics News mit einem ersten Preis für sein Engagement im Bereich Recycling ausgezeichnet.«

Die Großbauteile mit einem Schussgewicht von bis zu 122 kg werden automatisiert aus dem Werkzeug entnommen (Bild: Engel).

Die Großbauteile mit einem Schussgewicht von bis zu 122 kg werden automatisiert aus dem Werkzeug entnommen (Bild: Engel).

»Wirklich spannend sind die neuen Möglichkeiten, die sich für die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Produkte auftun«, ergänzt Bryan Coppes, Vice President Engineering and R&D von Infiltrator. »Wir haben beachtliche Summen in neue Anlagen investiert und das wird es uns ermöglichen, unsere Produkte noch wirtschaftlicher und effizienter herzustellen.«

Engel hat kürzlich von EcoVadis, einem weltweit tätigen Anbieter von Nachhaltigkeitsrankings, den Gold-Status verliehen bekommen – für Kunden wie Infiltrator eine weitere Bestätigung, auf den richtigen Partner gesetzt zu haben. Die Rankings umfassen nach Angaben des Rankinganbieters Daten von mehr als 100.000 Unternehmen und fokussieren jeweils die globalen Beschaffungsketten. Bewertet werden sowohl die ökologischen als auch sozialen und ethischen Leistungen der Unternehmen.

Stolz auf das gemeinsam Erreichte

Der Hersteller von Spritzgießmaschinen ist stolz auf Langzeitpartnerschaften mit Kunden wie Infiltrator und ADS. »Ein Projekt wie dieses ist immer eine Herausforderung. Die Größe der Maschinen, der Innovationsgrad und das Investitionsvolumen erhöhen natürlich das Risiko bei so einem Vorhaben. Aber unsere lange Zusammenarbeit, das gegenseitige Vertrauen und nicht zuletzt, dass jeder weiß, was für den anderen wichtig ist, sind Erfolgsfaktoren, die ganz klar für sich sprechen«, erklärt Vanessa Malena, President Engel North America. »Wir sind begeistert zu sehen, was wir zusammen erreicht haben. Wenn wir gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen entwickeln, dann setzen wir alles in Bewegung, um unsere Kunden mit innovativen und zukunftsweisenden Konzepten noch erfolgreicher zu machen.«

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