AVK und IKK veröffentlichen Composites-Recyclingstudie

Artikel vom 7. Februar 2023
Verbände, Ausbildung und Weiterbildung

Die AVK Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e. V. hat gemeinsam mit dem Institut für Kunststoff und Kreislaufwirtschaft (IKK) der Leibniz-Universität Hannover eine Studie zum Composites-Recycling erarbeitet.

Bild: AVK.

Die Themen Nachhaltigkeit und Recycling sind auch in der Kunststoffindustrie seit einigen Jahren immer wichtiger geworden. Gerade im Bereich Leichtbau haben Composites große Vorteile. Darüber hinaus können die Materialien aber auch in Bezug auf Nachhaltigkeit einen hohen Mehrwert liefern. Warum Composites vorteilhaft sind, wurde bislang wenig systematisch oder eher punktuell untersucht. Mit der jetzt veröffentlichten Composites-Recycling-Studie, die vom IKK-Institutsleiter Professor Hans-Josef Endres und Dr. Madina Shamsuyeva mit Unterstützung von Industrievertretern aus dem AVK-Expertenarbeitskreis erarbeitet wurde, liegt jetzt eine große Untersuchung zum Thema Recycling von Composites vor.

Systematische und umfassende Übersicht

Die Studie bietet laut AVK erstmalig eine systematische und umfassende Übersicht über die anfallenden Abfallmengen und die aktuellen sowie zukünftig verfüg- und umsetzbaren Lösungen zum hochwertigen Recycling. Dabei werden auch die Vor- und Nachteile zu den verschiedenen Verfahren bewertet sowie relevante gesetzliche Vorgaben und Normen betrachtet.

»Für Composites gibt es ein hohes Potenzial, auch wenn viele glauben, Faserverbundkunststoffe lassen sich schwer recyclen. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass nicht alles, was beim Recycling möglich ist, auch wirtschaftlich oder nachhaltig ist. Hier gilt es genau hinzusehen. Diese Studie ist deshalb so wichtig, um herauszufinden, wie der aktuelle Stand ist, wohin sich der Markt entwickeln kann und wo noch Potential schlummert«, so AVK-Geschäftsführer Dr. Elmar Witten.

Prof. Hans-Josef Endres ergänzt: »Die Studie zeigt, dass in einigen Bereichen mehr recycelt wird, z. B. bei den Thermoplasten, in anderen Bereichen jedoch noch nicht. Gerade beim chemischen Recycling ist der Reifegrad der Technologien noch nicht sehr fortgeschritten und manchmal sind auch Anlagekapazitäten noch nicht ausgelastet. Hier muss noch Pionierarbeit geleistet werden, um z. B. interdisziplinäre Geschäftsmodelle auszuarbeiten. Gleichzeitig gibt es Anwendungen für Composites, die schon heute aus technischer Sicht einfach zu recyceln wären und es ›nur‹ an der Logistik und dem Willen fehlt. Aber auch eine Harmonisierung von Gesetzen und Normen sowie der Rechtsprechung wäre wünschenswert, um das Composites-Recycling weiter voranzubringen.«

Die Studie ist kann bei der AVK gegen Entgelt bezogen werden.

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