Modulare Kunststoff-Waschanlage

Kuhn Fachmedien

Artikel vom 28. Juli 2022
Recyclinganlagen

Die modulare Kunststoff-Waschanlage (re.) ermöglicht es, jeden einzelnen Schritt des Waschprozesses im Detail zu analysieren und zu quantifizieren (Bild: Lindner).

Als unabhängiges Test- und Forschungszentrum mit Anlagen nach industriellem Maßstab hat sich das im Jahr 2018 gegründete NTCP (National Test centre Circular Plastics) in den Niederlanden zur Aufgabe gemacht, das Verhalten der unterschiedlichen Kunststoffe während des Sortierens und Waschens zu untersuchen. Die Idee hinter dem Test- und Forschungszentrum ist einfach: Je mehr Kunststoffe in den richtigen Sortierstrom gelangen und den richtigen Weg zu den mechanischen sowie chemischen Recyclern nehmen, desto höher ist der Prozentsatz an Kunststoffen, die im Kreislauf verbleiben.

Hohe Flexibilität für mehr Möglichkeiten

Während die Industrie-Sortieranlage derzeit die Hälfte der 1000 m² umfassenden Produktionsfläche ausfüllt, ist die andere Hälfte für eine neue Waschanlage vom Kunststoffrecyclingspezialisten Lindner Washtech reserviert. Die modulare Anlage ermöglicht, dass der Waschprozess in jedem einzelnen Schritt genau untersucht und quantifiziert werden kann. Es soll der gesamte Waschprozess für alle Materialien simuliert und optimiert werden: Von der Zerkleinerung, der Trockenwäsche, der Kalt- und Heißwäsche, der Dichtetrennung, der mechanischen und thermischen Trocknung bis hin zur Trennung mit einem Flakesortierer.

Die modular aufgebaute Waschanlage ermöglicht es, verschiedene Kunststoffarten unterschiedlichen Waschtests zu unterziehen. Das ist realisierbar, da die Module unabhängig voneinander in den Prozess integriert werden können. Zudem kann jedes Waschmodul separat an die Bedürfnisse der jeweiligen Kunststoffart und deren Verschmutzungsgrad angepasst werden. Dank dieser Flexibilität eröffnen sich bei der Erforschung und Optimierung der unterschiedlichen Kunststoffströme vielfältige Möglichkeiten.