Extruder mit Mikroschäumfunktion

Kuhn Fachmedien

Artikel vom 6. Juli 2021
Extruder

Die hauseigene Extruder-Test- und Demonstrationslinie wurde um eine Promix-Anlage zum physikalischen Schäumen erweitert (Bild: Meaf).

Das physikalische Schäumen bietet in Extrusionsprozessen großes Materialeinsparungspotenzial. Daher hat der niederländische Extruderhersteller Meaf Machines seine hauseigene Extruder-Test- und Demonstrationslinie um eine Anlage zum physikalischen Schäumen erweitert. Anwender können so Tests durchführen, bevor sie sich für einen neuen Rohstofftyp, eine neue Materialmischung oder einen neuen Maschinenlieferanten entscheiden. Die Test-Extrusionsanlage wurde laut Angabe des Unternehmens so konzipiert und gebaut, dass sie eine Vielzahl von Materialien für die Verpackungsanforderungen aufnehmen kann, sei es PET, PE, GPPS, PS, PP, PLA oder biologisch abbaubares Material. Denn bei jeder Platten- oder Folienextrusion seien die Rohstoffe mit oft mehr als 70 % der größte Anteil an den Produktionskosten. Um diesen Anteil zu senken, kommt die Plattenextrusionsanlage des niederländischen Maschinenherstellers in Kombination mit einem Modul zum physikalischen Schäumen des Schweizer Herstellers Promix ins Spiel. Damit sollen sich die Kosten für das Kunststoff-Rohmaterial im Vergleich zu konventionellen Verpackungen typischerweise um 20 % und das Gewicht der Verpackungen um 10 bis 30 % senken lassen.

Geschäumte und ungeschäumte Platten auf einer Linie

Mit dem Mikroschaumverfahren werden laut Hersteller eine sehr hohe Steifigkeit, Isolierung und Unempfindlichkeit gegen Kratzspuren erreicht. Mit der Einrichtung können Verarbeiter mit mehreren Materialtypen in einem Extruder arbeiten, z. B. mit PP, PS, PET, PE, GPPS und PLA. Sowohl geschäumte als auch ungeschäumte Platten können auf der gleichen Linie hergestellt werden, wobei auch mehrschichtige A/B/A-Platten möglich sind, bei denen die A-Schicht eine feste ungeschäumte Schicht ist, während die B-Schicht aus einem geschäumten Material besteht.