Desinfizieren mit Plasma als Chance im Kampf gegen Covid-19

Artikel vom 31. März 2020
Maschinen und Anlagen für die Oberflächentechnik

Das ostwestfälische Unternehmen Plasmatreat aus Steinhagen will in das Desinfektionsgeschäft einsteigen und damit in der derzeitigen Corona-Krise Lösungen bei der Desinfektion von Schutzkleidung anbieten.

Einwegartikel wie Schutzkleidung und -masken können durch die Behandlung mit Plasma wiederverwendet werden. Bild: Plasmatreat

Einwegartikel wie Schutzkleidung und -masken können durch die Behandlung mit Plasma wiederverwendet werden. Bild: Plasmatreat

Die Idee: Einweg-Schutzkleidung durch ein sicheres und einfaches Verfahren mit Plasma zu desinfizieren, um den eigentlichen Wegwerfartikel ein weiteres Mal zu benutzen, denn in der derzeitigen weltweiten Pandemielage werden Schutzmasken und Schutzanzüge immer knapper. Ein Prototyp eines Reinigungsautomaten wird laut Unternehmensmeldung derzeit bereits vom Bayrischen Roten Kreuz eingesetzt. In der technischen Uniklinik München befindet sich ein weiterer Automat in der klinischen Testphase und auch die amerikanische Yale Universität hat Interesse bekundet.

Wie funktioniert Plasma?

Plasma entsteht, wenn Luft und Hochspannung zusammenkommen, zum Beispiel, wenn es beim Gewitter blitzt. Das Licht des Blitzes besteht aus reinem Plasma, einer gasförmigen Materie. Plasma zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass es mithilfe eines speziellen Verfahrens sehr gut desinfiziert. Selbst besonders stabile multiresistente Keime sollen sich mit Plasma abtöten lassen – so die Ergebnisse jahrelanger Forschung im mikrobiologischen Labor im Plasmatreat-Technologiezentrum.

Plasma im Einsatz gegen Covid-19

Das erste Plasma-Desinfektionsverfahren werde bereits in Bayern angewandt. Das Unternehmen arbeite seit Jahren eng mit dem Bayrischen Roten Kreuz zusammen. Dort wurde die Ebola-Krise zum Anlass genommen, neue Wege der Desinfektion zu suchen. Herkömmliche Desinfektionsmöglichkeiten sind im Kampf gegen Viren wie Ebola oder Corona durch Transportprobleme, Nachschubschwierigkeiten, begrenzte Haltbarkeit etc. begrenzt. Der wenig aufwendige und darüber hinaus noch umweltfreundliche Plasmaeinsatz komme da gerade recht.

Neben den drei Prototypen der Plasma-Infektionsautomaten  könnten weitere sofort in Serie gehen. Dies sei auch nötig, da nahezu täglich Anfragen mit Hilferufen von Ärzten und Kliniken, aber auch von Privatpersonen und Unternehmern einträfen. Schutzmasken werden knapp und deren Desinfektion sei eine Lösung im Kampf gegen das Virus.

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