Mehr Arbeitssicherheit und Ergonomie beim Handling schwerer Werkzeuge

Artikel vom 4. Dezember 2025
Allgemeine Maschinen und Temperiertechnik

Arburg hat die Sicherheit und Effizienz bei der Handhabung von tonnenschweren Werkzeugen erhöht. Der Hersteller von Maschinen für die Kunststoffverarbeitung setzt am Hauptsitz in Loßburg einen Wendetisch von RUD ein und bewegt damit Werkzeuge sicherer und schneller als zuvor. Für das Personal bedeutet dies mehr Arbeitssicherheit und verbesserte Ergonomie.

Der Werkzeug-Wendetisch im Einsatz bei Arburg (Bild: Ingo Jensen/RUD).

Der Werkzeug-Wendetisch im Einsatz bei Arburg (Bild: Ingo Jensen/RUD).

Im 2100 Quadratmeter großen Kundencenter in der Firmenzentrale in Loßburg führt Arburg gemeinsam mit seinen Kunden Versuche und Werkzeugtests durch. Dafür stehen mehr als 30 Maschinen – Spritzgießmaschinen des Typs »Allrounder« und 3D-Drucker für die additive Fertigung – sowie Labore für Sonderverfahren zur Verfügung. So können Kunden praxisnah und in einem professionellen Umfeld Werkzeuge und Maschinen testen sowie Prozesse optimieren. Auch die Mitarbeitenden im Turnkey-Bereich freuen sich über eine besonders ergonomische Wendehilfe »Tecdos TM« von RUD.

In unter einer Minute Werkzeuge um 90 Grad wenden

»Wenn die Werkzeuge bei uns ankommen, liegen sie in der Regel ›falsch‹ herum, sodass sie für die späteren Tests in unseren Maschinen um 90 Grad gedreht werden müssen. Das übernimmt bei uns jetzt der Wendetisch«, erklärt Roland Gruber, Gruppenleiter Anwendungsprogrammierung und Inbetriebnahme in der Abteilung Automation und Turnkey bei Arburg. Zudem nutzt der Spritzgießmaschinenhersteller den Wendetisch auch bei der Inbetriebnahme von Turnkey-Projekten, also immer dann, wenn er von einem Kunden eine Maschine samt Werkzeug vor der Auslieferung auf Herz und Nieren prüft.

Tonnenschwere Werkzeuge in Sekundenschnelle per Knopfdruck wenden: Nur eine Person bedient den »Tecdos TM« (Bild: Ingo Jensen/RUD).

Tonnenschwere Werkzeuge in Sekundenschnelle per Knopfdruck wenden: Nur eine Person bedient den »Tecdos TM« (Bild: Ingo Jensen/RUD).

Der Maschinenbauer hat den Wendetisch »Tecdos TM 13/13-10« im Einsatz, der Werkzeuge bis zu einem Gewicht von zehn Tonnen sicher und effizient wendet.

In Loßburg kommen bis zu 1,20 Meter große Werkzeuge an, mit einem Gewicht zwischen 200 Kilogramm und zehn Tonnen. Für die 90-Grad-Wende der Werkezuge war ursprünglich ein Kran im Einsatz. »Mit dem Kran konnte der gesamte Wendevorgang schon einmal 30 bis 45 Minuten in Anspruch nehmen. Jetzt haben wir eine Netto-Wendezeit von rund 45 Sekunden«, freut sich Gruber.

Der Wendetisch wird im Kundencenter am Hauptsitz in Loßburg für Werkzeugtests und Turnkey-Projekte eingesetzt (Bild: Ingo Jensen/RUD).

Der Wendetisch wird im Kundencenter am Hauptsitz in Loßburg für Werkzeugtests und Turnkey-Projekte eingesetzt (Bild: Ingo Jensen/RUD).

Mehr Arbeitssicherheit, Flexibilität und Ergonomie

Die Zeitersparnis war jedoch nicht der Hauptfaktor dafür, dass sich das Loßburger Unternehmen für den Werkzeug-Wendetisch entschieden hat. »Bei uns stand ganz klar im Fokus, die Arbeitssicherheit und die Ergonomie für unser Team zu erhöhen«, erläutert Gruber, der die Zeitersparnis als schönen Nebeneffekt einstuft. Der Wendetisch ermöglicht ein BGV-konformes und sicheres Arbeiten ohne Verletzungsgefahr, zum Beispiel durch Schrägzug.

Für die Teams im Kundencenter und in der Inbetriebnahme hat sich der Ablauf im Handling grundlegend geändert: Während die Mitarbeitenden früher das Werkzeug zum Kran und zu den Anschlagpunkten fahren mussten, läuft es jetzt andersherum: Sie können die Wendehilfe ganz einfach zum Werkzeug bringen, denn der Wendetisch lässt sich mit einem Flurförderzeug, beispielsweise Gabelstapler oder Hubwagen, verfahren und wird bei Arburg zwischen den verschiedenen Hallen an den gewünschten Einsatzort transportiert.

Neben erhöhter Arbeitssicherheit sorgt der Wendetisch »Tecdos TM« von RUD auch für ein ergonomisches Arbeiten. Die Kundenwerkzeuge, die in Loßburg ankommen, werden mit dem Kran auf den Werkzeugwender gehoben und dann von den Mitarbeitenden im Stehen per Knopfdruck gewendet. Für den Wendetisch haben sich die Ingenieurinnen und Ingenieure von RUD dabei einen ergonomischen Kniff einfallen lassen: Sie haben die Arbeitsfläche auf eine Höhe von 595 Millimeter abgesenkt. Dank der niedrigen Arbeitshöhe lässt sich so bei Bedarf direkt am Werkzeug auf dem Wendetisch arbeiten.

Die Wendehilfe wird per Hubwagen zwischen den verschiedenen Hallen zum gewünschten Einsatzort transportiert (Bild: Ingo Jensen/RUD).

Die Wendehilfe wird per Hubwagen zwischen den verschiedenen Hallen zum gewünschten Einsatzort transportiert (Bild: Ingo Jensen/RUD).

Sanft zum Werkzeug und im Antrieb

Der Werkzeug-Wendetisch macht nicht nur das Arbeiten für das Personal sicherer, sondern auch für die Werkzeuge. Die Handling-Hilfe ist für axiale Drehbewegungen von Werkzeugen und Maschinenkomponenten bis zu 64 Tonnen in der größten Variante ausgelegt. Das Wenden der Last geschieht im Schwerpunkt und damit sehr sanft. Der Werkzeugwender sorgt für ein besonders sanftes Anlaufen sowie Stoppen und ist mit einem High-End-Antriebssystem aus dem »Tecdos«-Programm ausgestattet.

Individuelle Anpassungen der Handling-Hilfe

Je nach Anforderung und Kundenwunsch rüstet RUD die Wendetische mit unterschiedlichen Tischauflagen aus Polyethylen aus, wahlweise sind auch rutschhemmende Auflagen aus Polyurethan und individuell ans Werkzeug angepasste Auflagen erhältlich. Optionale Anbauteile wie Schutzbügel oder Eingreifschutz sowie Lichtvorhang oder Schutzzaun sorgen für noch mehr Arbeitssicherheit.

Das Modell für Arburg ist mit Tischauflagen aus Polyethylen ausgestattet – als erhöhter Schutz für die Werkzeuge der Kunden, die in Loßburg getestet werden. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Hersteller den Wendetisch in der gewünschten dunkelgrauen Farbe lackiert hat.

Zudem hat der Spritzgießmaschinenhersteller eine spezielle Adaption für den Hubwagen am Wendetisch vorgenommen. »Diese Anpassung wurde in Absprache mit uns gemacht und wir haben alles Notwendige durchgerechnet, zum Beispiel in Bezug auf die Traglast. Obwohl wir unsere Produkte im Mold-Handling-Bereich in Standardausführung fertigen, sind wir für viele Anpassungen und Extras offen und liefern sie so, wie sie der Kunde in der Praxis braucht«, erläutert Tobias Rathgeb, Area Sales Manager für den Bereich Mold Handling bei RUD.

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