Fakuma 2024 mit leichtem Besucherrückgang

Artikel vom 5. November 2024
Aus- und Weiterbildung, Veranstaltungen

Die 29. Fakuma fand vom 15. bis 19. Oktober 2024 wieder in Friedrichshafen statt. Trotz eines leichten Besucherrückgangs zieht Messeveranstalter Schall ein positives Fazit.

Auch in diesem Jahr war in den Messehallen wieder reger Betrieb (Bild: Schall).

Auch in diesem Jahr war in den Friedrichshafener Messehallen wieder reger Betrieb (Bild: Schall).

Für die 2024er-Ausgabe der Fakuma verzeichnete Veranstalter Schall 1639 Aussteller (2023: 1636), die in zwölf nahezu vollen Hallen und fast ausgebuchten Foyers auf rund 85.000 m² Bruttoausstellungsfläche ihre Neuheiten zeigten.

Die Fakuma wird internationaler

Mit einem Auslandsanteil von 47,5 % (2023: 44,0 %) wird die Messe zunehmend internationaler. In diesem Jahr waren es 778 internationale Aussteller, darunter 170 Firmen aus China, 142 aus Italien, 81 aus der Schweiz, 77 aus Österreich und 51 aus der Türkei.

Bild: Schall.

Bei Herstellern und Anwendern sind besonders die Themen Effizienzsteigerung, Prozessstabilität, Reproduzierbarkeit und Rüstzeitenminimierung wichtig. Kunststoffverarbeiter sind gezwungen, noch wirtschaftlicher zu produzieren, daher möchten sie mit technischen und organisatorischen Maßnahmen sowie durch Investitionen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern.

Positives Fazit des Veranstalters

»Die Fakuma 2024 war wieder ein tolles Familienfest für den Kunststoff«, fasst Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeveranstalters P. E. Schall, die fünf Messetage in Friedrichshafen zusammen, zu denen 36.675 Besucherinnen und Besucher (2023: 39.343) angereist waren. »Schon zur Eröffnungspressekonferenz hat uns Prof. Dr. Michael Braungart mit seinem Ansatz ›alles ist Nährstoff‹ in hohem Maße inspiriert. Es folgten viele Gespräche und Zusammenkünfte in sehr gut besuchten Messehallen und Konferenzräumen. Die Start-up-Area freute sich über ein reges Interesse an den Messeständen. Und das Fachforum war einmal mehr ein zentraler Treffpunkt für die Experten-Community, um vertiefte Fachinformationen einzuholen.«

Bild: Schall.

Bild: Schall.

Die Geschäftsführerin blickt für die Branche optimistisch in die Zukunft: »Auch wenn die gegenwärtige Lage eingetrübt ist und viele hochkomplexe Problemlagen gleichzeitig zu bewältigen sind, ist diese geballte Innovationskraft, die auf der Fakuma 2024 zu erleben war, ein gutes Zeichen dafür, dass wir die Handlungsfelder beherzt und zuversichtlich angehen. Die zurückliegenden Messetage haben dazu beigetragen, konstruktive Ansätze Schritt für Schritt umsetzbar zu machen. Allen Ausstellern und Besuchern danke ich für ihren konkreten Beitrag dazu und für Ihre Teilnahme.«

Premiere für den »Karriere-Freitag«

Ein besonderes Highlight der diesjährigen Fakuma war der »Karriere-Freitag«: Messeveranstalter, Ausstellerbeirat und Aussteller hatten diese Kampagne für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Berufseinsteiger unter dem Motto »mold your dreams, mold your future« organisiert, um junge Menschen über Karrieremöglichkeiten in der Kunststoffbranche zu informieren und zugleich Wissen über Kunststoff zu vermitteln.

Eindrücke vom »Karriere-Freitag« (Bild: Schall).

Eindrücke vom »Karriere-Freitag« (Bild: Schall).

Die Kampagne war laut Veranstalter Schall ein voller Erfolg und entfachte Begeisterung bei allen Beteiligten. Viele Aussteller organisierten Fahrmöglichkeiten, außergewöhnliche Aktionen, diverse Thementouren über die Messestände sowie Einblicke hinter die Kulissen der Kunststoffverarbeitung.

Ausstellerstimmen zum Karrieretag

»Der Karriere-Freitag war ein Highlight der Messegeschichte der Fakuma«, resümierte Dr. Christoph Schumacher, Bereichsleiter Global Marketing beim Spritzgießmaschinenhersteller Arburg und Mitglied des Ausstellerbeirats. »Wir schätzen die Bedeutung dieser Kampagne als ungeheuer groß ein – sowohl für die einzelnen teilnehmenden Unternehmen als auch für die jungen Messebesucher und auch für die Fakuma selbst.« Arburg hatte 30 Auszubildende und Studierende an den Stand gebracht und sich mehrere Aktionen für die Interessierten einfallen lassen. Das Unternehmen konnte vermitteln, wie wichtig die Branche der Kunststoffverarbeitung für die Zukunft ist und wie sehr die Branche engagierte Nachwuchskräfte braucht.

»Das war eine tolle Chance für junge Menschen, unsere Branche kennenzulernen«, lobte auch Michael Wittmann, Eigentümer und Geschäftsführer der Wittmann-Gruppe sowie ebenfalls Mitglied des Ausstellerbeirats, die Kampagne. Begeistert darüber, wie viele junge Menschen das Angebot des »Karriere-Freitag« in Anspruch genommen haben, äußerte sich auch Susanne Zinckgraf, Head of Marketing bei Wittmann: »Der Karriere-Freitag ist eine Super-Erfindung«, konstatierte sie. »Ich glaube, mit diesem Event hat die Fakuma wirklich einen Trend gesetzt.«

Schülerinnen und Schüler informieren sich auf dem Stand von Wittmann über die Karrieremöglichkeiten in der Kunststoffindustrie (Bild: Schall).

Schülerinnen und Schüler informieren sich auf dem Stand von Wittmann über die Karrieremöglichkeiten in der Kunststoffindustrie (Bild: Schall).

Bei Wittmann zeigten junge Leute großes Interesse an den Robotern. »Das sind die Mechatronikerinnen und Mechatroniker von morgen«, ist Zinckgraf überzeugt. »Der ›Karriere-Freitag‹ ist wirklich eine Superplattform, um aktiv gegen den Fachkräftemangel und für ein positives Image unserer Branche einzutreten«, stellte die Marketingchefin fest und wünscht sich, dass es dieses Format künftig regelmäßig gibt.

Auch am Messestand des österreichischen Spritzgießmaschinenherstellers Engel war man von der Aktion begeistert. Über den kompletten Freitag verteilt waren Schülergruppen mit ihren Lehrern hier unterwegs, vornehmlich aus den höheren technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalten (HTL) Vorarlberg, Bregenz, Dornbirn und Rankweil. Sie informierten sich konkret und vorbereitet zu unterschiedlichen Themen ihrer Ausbildung wie Automatisierung, Kunststoff und Fertigung. In den Gesprächen ging es sowohl um Technik als auch um berufliche Möglichkeiten nach der Ausbildung. Auch Schüler von weiterführenden Schulen mit technischem Schwerpunkt informierten sich bei Engel. »Eine super interessante Sache«, resümierte Engel-CEO Stefan Engleder die Kampagne zur Nachwuchsgewinnung.

Die nächste Fakuma findet vom 13. bis 17. Oktober 2026 wieder in Friedrichshafen statt.

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