Igus investiert in das Start-up cirplus

Artikel vom 13. Juni 2023
Recycling / Abfallbehandlung, Aufbereitung und Entsorgung

Erreichen Kunststoffe ihr Lebensende, landen sie häufig in der Verbrennungsanlage. Um kostbare Ressourcen und die Umwelt zu schonen, hat der Kölner Kunststoffspezialist igus seine »Chainge«-Recyclingplattform gestartet und aktuell in das Hamburger Start-up cirplus investiert.

Michael Blass, Geschäftsführer E-kettensysteme bei igus (li.) und Christian Schiller, Geschäftsführer bei cirplus, freuen sich über die Zusammenarbeit (Bild: igus).

Michael Blass, Geschäftsführer Energiekettensysteme bei igus (li.) und Christian Schiller, Geschäftsführer bei cirplus, freuen sich über die Zusammenarbeit (Bild: igus).

Sowohl igus als auch cirplus verfolgen die gemeinsame Vision, den Kunststoffkreislauf zu schließen und den Rezyklathandel von technischen und Standard-Thermoplasten voranzutreiben.

Mit dem »Chainge«-Programm ermöglicht igus seinen Kunden seit 2019, ausgediente Energieketten herstellerunabhängig rezyklieren zu lassen. Im Oktober 2022 entstand die entsprechende Online-Plattform, um einen einfachen digitalen Zugang zum Recycling zu bieten. Über den Marktplatz lassen sich nun auch bisher unberücksichtigte, technische Kunststoffe schnell und unkompliziert in die Kreislaufwirtschaft überführen.

Kunststoff verarbeitende Unternehmen haben auch die Möglichkeit, rezyklierte Kunststoffe mit garantierten Qualitätsstandards zu erwerben. Mit diesem erweiterten Marktzugang will igus das Erreichen angekündigter Rezyklateinsatzquoten vereinfachen. Um die digitale Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben, hat das Unternehmen nun in das zirkuläre Start-up cirplus investiert.

Digitale Technologie für rezyklierte Kunststoffe

Das Hamburger Start-up bietet Entsorgern, Recyclern und Produktherstellern einen digitalen Marktplatz, über den sie standardisierte Thermoplastrezyklate auf sichere, rückverfolgbare und kosteneffiziente Art und Weise kaufen können. Darüber hinaus hat cirplus die Normen DIN SPEC 91446 und DIN SPEC 91481 als weltweit erste Standards für hochwertiges Kunststoffrecycling initiiert. Die Motivation war es, durch die Kombination von Digitalisierung und Standardisierung verlässliche und transparente Lieferketten für Kunststoffrezyklate aufzubauen. Die DIN SPEC 91446 wurde zudem mit dem DIN-Preis 2022 des Deutschen Instituts für Normung e.V. in den Kategorien Klimaschutz und Innovation ausgezeichnet. Das gemeinsame Ziel, die regenerative Nutzung von Kunststoffen einfach zu gestalten, bringt beide Unternehmen zusammen.

Investition mit vielen Chancen

Kunden sollen künftig von einem Netzwerk profitieren, das den Rezyklathandel von technischen und Standard-Thermoplasten verknüpft und es ermöglicht, alles einfach und transparent aus einer Hand zu beziehen. Mit über 60 Jahren Erfahrung bringt igus ein globales Netzwerk mit und bietet Zugang zu konstanten Stoffströmen. Gemeinsam mit der Erfahrung und Software-Expertise von cirplus sollen die Weichen für das Vorankommen des digitalen Rezyklathandels gestellt werden. Daher freuen sich die beiden Unternehmen auf die Möglichkeiten einer strategischen Partnerschaft, die Potenzial für den Aufbau der weltweit größten Plattform für zirkuläre Kunststoffe bietet.

Michael Blass, Geschäftsführer Energiekettensysteme bei igus: »Die Überlegung, wie wir unsere Aktivitäten ausweiten und für alle nutzbar machen können, hat uns mit cirplus zusammengebracht. Wir setzen mit dieser Investition ein Zeichen, Nachhaltigkeit gemeinsam zu denken und ein Netzwerk zu schaffen, um mehr bewegen zu können.« Christian Schiller, Geschäftsführer bei cirplus, ergänzt: »Mit igus haben wir einen Partner gefunden, der unsere Werte teilt und mit uns gemeinsam die Digitalisierung in der Kunststoffindustrie vorantreibt mit dem Ziel, den Kreislauf vollständig zu schließen. Die Erfahrung von igus im Bereich der technischen Kunststoffe gekoppelt mit unserer Expertise im Bereich Digitalisierung und Standard-Thermoplasten ist die ideale Voraussetzung, um den Weg hin zu einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft zu ebnen – über alle Industrien hinweg.«

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