Recycling ausgedienter Schnuller und Fläschchen

Artikel vom 22. November 2022
Recycling / Abfallbehandlung, Aufbereitung und Entsorgung

Die Mapa GmbH hat mit ihrer Babyartikelmarke »Nuk« im Juni eine Recyclinginitiative gestartet. Dabei werden deutschlandweit Schnuller, Babyflaschen und Becher aus Kunststoff kostenlos zurückgenommen und kreislaufgerecht rezykliert. Es sammelt das sogenannte »Schnullermonster«, das die ausgedienten Babyprodukte somit vor der Verbrennung rettet.

Mit dem »Schnullermonster« wird Nachhaltigkeit greifbar (Bild: Nuk / Mapa GmbH).

Mit dem »Schnullermonster« wird Nachhaltigkeit greifbar (Bild: Nuk / Mapa GmbH).

In einem speziellen Recyclingprozess entstehen dann Sandförmchen, die zu 100 % aus den rezyklierten Schnullern, Flaschen sowie Bechern bestehen und an die Teilnehmenden verlost werden. Sammelstellen gibt es in über 550 Kitas und bei mehr als 100 Einzelhändlern. Zudem können Privatpersonen über eine Landingpage des Schnullerherstellers einen kostenlosen Paketschein erstellen, um alte Produkte selbst einzusenden.

Industrie und Handel arbeiten für den Kreislauf

Realisiert wird das Programm gemeinsam mit diversen Partnerfirmen:

  • Das Startup HolyPoly aus Dresden hat den Recyclingprozess entwickelt und koordiniert die Kampagne gemeinsam mit Nuk.
  • Interzeros »Sammeldrache« stellt sein deutschlandweites Netzwerk zu Kindergärten zur Verfügung, die sich bereits für Umweltschutz und -bildung einsetzen.
  • BabyOne und die Zweimalschön Charity Shops der Deutschen Kleiderstiftung sowie zwei Einkaufszentren in Leipzig und Bremen haben Schnullermonster-Sammelboxen in ihren Filialen aufgestellt.
  • Der Spielwarenhersteller Gowi fertigt die rezyklierten Sandförmchen.

Der gesamte Prozess findet in Deutschland statt.

Rettung wertvoller Kunststoffe vor der Verbrennung

Sobald die Schnuller, Babyflaschen und Becher im Nuk-Recyclingzentrum ankommen, werden sie ausgepackt, nach Farben und Kunststoffsorten sortiert und geschreddert. Anschließend wird das Plastik gewaschen, aufbereitet und zur Qualitätskontrolle im Labor geprüft. So wird sichergestellt, dass die entstehenden Sandförmchen von langer Haltbarkeit und am Lebensende wiederum rezyklierbar sind.

»Normalerweise landen Schnuller und Co. derzeit leider im Restmüll und damit in der Verbrennungsanlage. Das wertvolle Material geht dabei unwiederbringlich verloren und das Klima wird belastet«, erklärt Fridolin Pflüger, Projektleiter bei HolyPoly. »NUK schafft hier einen hochwertigen Kreislauf von Kleinkindprodukten zurück zu Kleinkindprodukten. Wir gehen davon aus, dass wir deutlich mehr Material sammeln werden als für die Produktion der Sandspielzeuge benötigt wird und werden auch dieses in anderen hochwertigen Produkten zum Einsatz bringen.«

Recycling lohnt sich für alle Teilnehmenden

Neben Ressourcenschonung und Abfallvermeidung zielt die Sammelaktion darauf ab, umweltbewussten Kindern und Eltern etwas zurückzugeben: Jede teilnehmende Kita erhält zusätzlich zu den Sandförmchen Punkte, die im Sammeldrache-Shop gegen nützliche Prämien wie Spielzeug, Bücher oder Lern- bzw. Bastelmaterialien eingetauscht werden können. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Recyclingworkshop für die ganze Einrichtung zu gewinnen, bei dem die Kinder selbst erleben, wie Kunststoffrecycling funktioniert, um daraus neue Gegenstände herzustellen.

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