Projekt zu Zukunftsstrategien biobasierter Kunststoffe für Deutschland

Artikel vom 15. Juni 2021
Verbände, Ausbildung und Weiterbildung

Das neue Projekt zur »Analyse zum Rohstoff-, Technologie- und Nachhaltigkeitspotenzial biobasierter Kunststoffe 2020 und 2030 für Deutschland« (kurz: »BK-Markt«) am Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik (IKK) wird mit einer Laufzeit von drei Jahren durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

Projektstruktur des Projekt »BK-Markt« (Grafik: IKK).

Projektstruktur des Projekts »BK-Markt« (Grafik: IKK).

Vom IKK an der Leibniz Universität Hannover wird im Rahmen des neuen Projekts der deutsche Markt biobasierter Kunststoffe untersucht, um auszuloten, welche nachwachsenden Rohstoffe und biobasierten Zwischenprodukte zukünftig verfügbar sein werden, wie geschlossene Stoffströme für nachwachsende Rohstoffe maximierbar und auf nationaler Ebene nachhaltig realisierbar sind.

Heute werden biobasierte Kunststoffgranulate zum größten Teil aus Asien und Südamerika bezogen, so das IKK. Sie werden auf Flächen angebaut, deren Nachhaltigkeitskriterien kaum zu bestimmen sind. Auch hinsichtlich sozialer Fragen sei nur wenig über die Hintergründe bekannt, z. B. über Arbeitsverhältnisse und -bedingungen. Die Überlegung war daher, warum also nicht die biobasierten Kunststoffe, die in Deutschland verarbeitet werden, auch hier erzeugen? Angefangen beim Anbau der Rohstoffe für den Kunststoff bis hin zu seinem Einsatz in einem Produkt und dessen Lebenszyklusende.

Potenzialanalyse für 2030

Gemeinsam mit narocon Innovation Consulting wird das IKK die Mengen biobasierter Kunststoffe sowie deren Mengenströme an nachwachsenden Rohstoffen erfassen. Parallel sollen auch Technologiepfade betrachtet werden, die momentan nur wenig oder gar nicht zur Herstellung von biobasierten Chemikalien oder Kunststoffen genutzt werden. Anschließend soll eine Potenzialanalyse für 2030 erstellt werden, um den Markt für Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen genauer vorhersagen zu können. In die Bewertung der Zukunftsszenarien sollen Vertreter des Agrarsektors, der chemischen Industrie und der Kunststoffe herstellenden und verarbeitenden Industrie sowie der Politik eingebunden werden.

Im letzten Projektabschnitt sollen Nachhaltigkeitsbewertungen für die Materialien und deren Lebenszyklus einschließlich der Rohstofferzeugung und einer Kaskadennutzung sowie einer langfristigen CO2-Fixierung im Fokus stehen. Auch soll betrachtet werden, was am Ende ein nachhaltiges Produkt ausmacht und wie ein wirklich nachhaltiges Produkt mit hohem biobasieren Anteilen gestaltet werden muss, um eine maximale Emissionsminderung zu erzielen. Dabei werden sowohl die Wirkungen der Rohstoffherkünfte, Konversionstechnologien, Produktsegmente als auch End-of-Life Optionen betrachtet.

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