Kunststoffverarbeitung zieht gemischte Bilanz für 2020

Artikel vom 18. März 2021
Verbände, Ausbildung und Weiterbildung

Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (GKV) zog in seiner Jahreswirtschaftspressekonferenz eine gemischte Bilanz der Branche für das Jahr 2020. Der Umsatz in der Kunststoffverarbeitung ging im vergangenen Jahr um 5,6% auf 61,48 Mrd. Euro zurück.

Umsatzentwicklung und -erwartung (Grafiken: GKV).

Umsatzentwicklungen und -erwartungen der befragten Mitgliedsunternehmen (Grafiken: GKV).

Verarbeitet wurde im vergangenen Jahr in Deutschland 14,2 Mio. Tonnen Kunststoffe, was einem Rückgang von 2,8% entspricht.

Menge in Mio. t Umsatz in Mrd. EUR
Branchen 2018 2019 2020 2018 2019 2020
Verpackung 4,5 4,4 4,4 14,87 14,72 14,37
Bau 5,3 5,3 5,2 20,18 20,58 20,54
Technische Teile 3,4 3,3 3,1 20,27 19,59 17,26
Konsumprodukte 1,6 1,6 1,5 10,57 10,22 9,31
Gesamt 14,8 14,6 14,2 65,90 65,11 61,48

Quelle: GKV

Die bereits in 2019 festgestellte Ambivalenz zwischen Zuversicht und Unsicherheit bei den Unternehmen habe sich unter dem Eindruck der Covid-19-Pandemie noch verstärkt: Trotz stark gesunkener Umsätze im Jahr 2020 rechne ca. die Hälfte der im Rahmen der GKV-Umfrage befragten Unternehmer für das Jahr 2021 wieder mit steigenden Umsätzen, jedoch mit sinkenden Gewinnen.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie hat in 2020 weniger investiert und rechnet mehrheitlich auch für 2021 mit sinkenden Investitionen (Grafiken: GKV).

Die Kunststoff verarbeitende Industrie hat in 2020 weniger investiert und rechnet mehrheitlich auch für 2021 mit sinkenden Investitionen (Grafiken: GKV).

Während für die Verpackungsindustrie sowie im Fahrzeug- und Transportsektor die Nachfrage im letzten Quartal des Jahres 2020 wieder anzog, sorgen in diesen Bereichen jedoch mangelnde Rohstoffverfügbarkeit und gestiegene Rohstoffpreise dafür, dass die Entwicklung in den nächsten Monaten unsicher bleibt.

Kreislaufwirtschaft als Chance

Da sich Kunststoff gerade in der Coronakrise als eine wichtige Stütze unserer Versorgung erweist, hofft der Verband darauf, dass auch nach Corona die Anerkennung von Wissenschaft und Fakten nachhaltig Bestand in der öffentlichen und politischen Meinungsbildung haben werde, und dass auch die Öffentlichkeit das Engagement der Kunststoffindustrie für das Gelingen der
Kreislaufwirtschaft anerkenne. GKV-Präsident Roland Roth sagte dazu: »Der GKV und damit die Kunststoff verarbeitende Industrie geht die Herausforderung mit der Kreislaufwirtschaft nicht nur als Notwendigkeit, sondern auch als Chance für Innovationen an. Zusätzlich bündeln wir die Kräfte in der Öffentlichkeitsarbeit nicht nur, um den großen Nutzen von Kunststoffprodukten in vielen Bereichen der Wirtschaft und des alltäglichen Lebens zu verdeutlichen, sondern auch, um den Beitrag der Branche zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft und zum Klimaschutz aufzuzeigen.«

Weniger Beschäftigte in der Kunststoffverarbeitung

Laut Auskunft des GKV wurden im vergangenen Jahr in der Kunststoff verarbeitenden Industrie Deutschlands 322.000 Personen beschäftigt, was einem Rückgang von 4,1% entspricht.

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen hat Personal abgebaut. Für 2021 wird mit einer weiteren Verringerung gerechnet (Grafiken: GKV).

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen hat Personal abgebaut. Für 2021 wird mit einer weiteren Verringerung gerechnet (Grafiken: GKV).

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