3M feiert 100 Jahre technische Keramik in Kempten
Allgemeine Zusatz-/Hilfsstoffe und Additive
Der 3M-Geschäftsbereich »Technical Ceramics« feiert 100-jähriges Bestehen am Standort Kempten.

Links das Elektroschmelzwerk Kempten im Jahr 1934, rechts das heutige Werk (Bilder: 3M).
Das Werk wurde 1922 als Elektroschmelzwerke Kempten (ESK) von dem Chemiker Max Schaidhauf gegründet und begann 1925 mit der Produktion von Korund und Siliziumcarbid – Werkstoffe, welche die wachsenden Industrien zum Schleifen von Komponenten brauchen. Schon bald übernimmt das Unternehmen eine weltweit führende Rolle in der Entwicklung keramischer Hochleistungsprodukte.
Mit innovativen Werkstoffe am Puls der Zeit
Zu den Meilensteinen des Standortes gehört 1940 die erstmalige Herstellung von Borcarbid, einer industriellen Alternative für Arbeitsdiamanten. Bald kommt nicht nur die Herstellung und Verarbeitung von Aluminium- und Titanborid hinzu, das Werk etabliert sich auch als Lieferant für ingenieurkeramische Bauteile. Ab 1960 folgt die Produktion von Mischkeramiken zum Verdampfen von Aluminium, in den 1970er-Jahren die Oberflächenveredelung mit Nickel-Diamant sowie die Herstellung von Bauteilen aus Siliciumcarbid und Borcarbid. Ab 1983 werden hochwertige Sinterteile auf Basis von Siliciumnitrid entwickelt und produziert. Das Werk erschließt sich zudem durch die Rohstoffherstellung für Körperschutzplatten den wehrtechnischen Markt. In den 2000er-Jahren folgen Kernprodukte wie Wärmetauscher, keramische Additive für Kosmetika, Lösungen zur Sandkontrolle sowie wärmeleitfähige Füllstoffe für Kunststoffe.
100 Jahre nach Firmengründung ist der Standort Kempten eine Zweigniederlassung der 3M Deutschland GmbH und Sitz des Geschäftsbereichs »Technical Ceramics«. 610 Mitarbeitende sind am Standort beschäftigt. Die Produkte kommen weltweit in vielfältigen Industrien zum Einsatz.
Hochleistungswerkstoffe für viele Anwendungen
Die Werkstoffpalette von »3M Technical Ceramics« umfasst eine Vielzahl an Boriden, Carbiden und Nitriden, die gemeinsam mit Anwendern für spezifische Einsatzzwecke entwickelt werden. Z. B. optimieren Nickel-Diamant-Schichten die Kraftübertragung von Motoren und Windkraftanlagen, Lager und Dichtungen schützen Pumpen vor Verschleiß, beigemischte Bornitride machen Kunststoffe wärmeleitfähig und zugleich elektrisch isolierend.