Teilaromatische Polyamide

Kuhn Fachmedien

Artikel vom 9. März 2021
Polyamide (PA)

Die neue Serie teilaromatischer Polyamide ist besonders für Anwendungen im Automobilbereich geeignet (Bild: Asahi Kasei Europe).

Um der Nachfrage nach hochwertig anmutenden Oberflächen im Automobilinnenraum zu begegnen, führte Asahi Kasei die »Leona SG«-Serie von teilaromatischen Polyamiden auf dem europäischen Markt ein. Neben einer hohen Steifigkeit verspricht der Hersteller eine verbesserte Fließfähigkeit sowie eine hochwertige Oberflächenqualität ohne zusätzliche Oberflächenbehandlung oder -beschichtung. Das Material ist in Typen erhältlich, die mit 40, 50 und 60 % Glasfasern verstärkt sind. Für das zu 50 % glasfaserverstärkte Material »SG105« gibt das Unternehmen im konditionierten Zustand eine höhere Leistung gegenüber teilaromatischen und Standardpolyamiden an: Während Standard-PA-66 eine Verschlechterung des Zugmoduls um 30 % im Vergleich zum unkonditionierten Zustand aufweist, behält das neue Material seine Leistungsfähigkeit bei. Darüber hinaus wird eine um 8 % bessere Biegefestigkeit gegenüber vergleichbaren halbaromatischen Polyamiden angegeben und eine um 25 % bessere Biegefestigkeit gegenüber Standard-PA-66. Für sichtbare Teile im Automobilinnenraum sollen somit weder bei der Oberflächenoptik noch bei den mechanischen Eigenschaften Kompromisse eingegangen werden müssen. Als mögliche Anwendungen nennt der Hersteller z. B. Lüftungslamellen, Armlehnen, Abdeckungen oder Türgriffe.

Mit dem neuen Material möchte der Hersteller Anwendern aus der Automobilindustrie deutliche Kostenvorteile bei gleichzeitig hochwertiger Oberflächenqualität bieten. Im Vergleich zu ähnlichen Materialien soll die neue Serie zu einem kosten- und energiesparenden Produktionsprozess beitragen. Darüber hinaus ermöglicht die hohe Fließfähigkeit dünnwandige Konstruktionen und eröffnet neben Möglichkeiten in der Materialeinsparung auch neue Freiheiten im Design.