Digitale Bemusterung

Kuhn Fachmedien

Artikel vom 3. Juli 2024
Entwicklung und Konstruktion

Mithilfe digitaler Bemusterung können Anwender Zeit und Kosten einsparen (Bild: Covestro).

Wie wäre es, wenn ein Anwender die Farbtonkombination seines künftigen Produkts nicht nur als abstrakten Code wahrnehmen würde, sondern das Produkt vorab realistisch sehen könnte? Der 3D-Druck hilft hier nur bedingt weiter, da die Prototypen nicht die gleichen optischen und mechanischen Eigenschaften wie das fertige Produkt zeigen.

»Imagio CQ«

Abhilfe will hier Covestro mit einer neuen digitalen Bemusterungslösung schaffen, um auch den Prozess vom Design bis zur Serienfertigung zu beschleunigen, sodass Kunden Produktdesigns bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung realistisch visualisieren können. Als Vorteile nennt das Unternehmen, dass Kunden nicht in teure Prototypenwerkzeuge und Ersatzwerkstoffe oder in aufwendige Farbabstimmungsprozesse investieren müssen.

Das Unternehmen bietet alle mit der Bemusterung zusammenhängenden Dienstleistungen unter der Marke »Imagio CQ« an. Durch eine frühzeitige Einbindung werden eine schnellere Materialentscheidung und bereits im Anfangsstadium der Entwicklung die Generierung sowie visuelle Bewertung von Musterteilen versprochen. Das spart Zeit und Kosten bei der Spezifikation, und auch die Eignung nachhaltigerer Kunststoffe kann bereits früh geprüft werden. Im dreidimensionalen Raum von Farbe, Material und Oberfläche (CMF – Color, Material, Finish) bieten sich vielfältige Designmöglichkeiten.

Als Rückgrat der digitalen Lösung wird die »Total Appearance Capture«-Technologie (»TAC«) von X-Rite/Pantone genannt, die optische Eigenschaften wie Farbe, Glanz, Transparenz, Transluzenz und Textur einer bestimmten Materialprobe mit einem Gerät zur Messung des optischen Erscheinungsbilds erfasst. Die Daten werden in einem speziellen Datenformat gespeichert. Dieses wird von gängigen Rendering-Softwaretools unterstützt, wie sie Anwender für ihre Design- und Marketingvisualisierung verwenden.