Prüfmethode für textiles Mikroplastik

Artikel vom 21. Juli 2023
Wasser/Abwasser: Aufbereitung und Reinigung
Die neue Prüfmethode zeigt auf, wie viele Fasern beim Waschen von Textilien ausgetragen werden, wie gut sich diese Fasern im Abwasser abbauen und wie schädlich die Faserrückstände für die Umwelt sind (Bild: Hohenstein).

Die neue Prüfmethode zeigt auf, wie viele Fasern beim Waschen von Textilien ausgetragen werden, wie gut sich diese Fasern im Abwasser abbauen und wie schädlich die Faserrückstände für die Umwelt sind (Bild: Hohenstein).

Wie kann textiles Mikroplastik erkannt und dann reduziert sowie vermieden werden? Der Prüfdienstleister Hohenstein hat in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Trigema, Freudenberg, Paradies und DBL Itex eine neue DIN SPEC 4872 (»Prüfmethode für Textilien – Bestimmung der Faserfreisetzung beim Waschen und des aeroben Abbaugrads in wässrigem Medium unter Berücksichtigung der Ökotoxizität«) als standardisiertes Prüfverfahren zur Ermittlung und Klassifizierung der Umweltbelastung von Textilien und textilen Produkten beim Waschen geschaffen. Mithilfe dieses Prüfverfahrens soll bestimmt werden, wie viele Fasern aus der Kleidung beim Waschen ausgetragen werden, wie gut sich diese Fasern im Abwasser abbauen und wie schädlich die Faserrückstände für die Umwelt sind. Das Prüfverfahren soll eine Vergleichbarkeit zwischen Textilien schaffen, um in Zukunft schnell und einfach entscheiden zu können, wie viel Einfluss ein Produkt beim Waschen auf die Umwelt hat. Hierzu haben die Projektpartner Klassifizierungscodes erarbeitet, die dem Kleidungsstück zugewiesen werden können. Hat ein Kleidungsstück einen solchen Code, kann man direkt den Faseraustrag erkennen und mit anderen Produkten vergleichen, die ebenfalls den Code tragen.

DIN SPEC

Die DIN SPEC wurde im Februar 2023 veröffentlicht. Vorher hatten die Projektpartner über den Zeitraum von ca. einem Jahr mit dem Initiator Hohenstein daran gearbeitet, geforscht, normiert und Versuche angestellt, die schlussendlich in der DIN SPEC festgehalten wurden. DBL Itex hat dabei das Projekt vor allem mit Material- und Abwasserproben sowie mit Know-how in der industriellen Textilpflege unterstützt. Die Projektpartner erhoffen sich von dem neuen Verfahren, dass in Zukunft Unternehmen, die versuchen, ihren Umwelteinfluss zu mindern, gezielt auf Kleidungsstücke zurückgreifen – ob Kauf- oder Mietkleidung –, die weniger Einfluss auf die Umwelt beim Waschen haben. Auch prognostizieren die beteiligten Unternehmen, dass Vorgaben durch die Gesetzgebung wie das Bundes-Immissionsschutzgesetz dazu führen könnten, dass eine solche Klassifizierung nötig wird, z. B. durch die feinere Regelung der Emission von Abwässern ins kommunale Netz.

Teilen
PDF-Download
Weiterempfehlen
Drucken
Anzeige Hersteller aus dieser Kategorie
HB-Therm AG
Piccardstr. 6
CH-9015 ST. GALLEN
0041 71 243 65 30
info@hb-therm.ch
www.hb-therm.com
Firmenprofil ansehen