Kunststoff verarbeitende Industrie zieht Bilanz
Verbände, Ausbildung und Weiterbildung
Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) zeigte sich beim Jahresrückblick besorgt über die Ertragslage und die hohen Energiekosten.
Anlässlich seiner Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main ließ der GKV das vergangenen Jahr 2022 Revue passieren. Die Kunststoff verarbeitende Industrie in Deutschland konnte ihre Umsätze im Jahr 2022 von 69,4 auf 78,9 Mrd. Euro steigern. Ein Teil der Steigerung war dabei auf Kostensteigerungen zurückzuführen, allen voran bei Energie. Die Menge der verarbeiteten Kunststoffe ging im Vergleich zum Vorjahr von 15 auf 13,6 Mio. Tonnen zurück.
Trotz weiter gestiegener Umsätze bereiten vielen Unternehmen jedoch zurückgehende Erträge Sorge, da die gestiegenen Kosten zum Teil nur in eingeschränktem Maße oder gar nicht an die Abnehmer weitergegeben werden könnten.
Dramatische Steigerungen der Energiekosten
»Die Zukunft Kunststoff verarbeitender Unternehmen in Deutschland steht und fällt mit der Möglichkeit, Kosten an die Kunden weiterzugeben. Angesichts der dramatischen Preissteigerungen bei Strom und Gas sind allerdings deutliche Zweifel angebracht, ob das auch in diesem Jahr gelingen wird«, so GKV-Präsidentin Dr. Helen Fürst.
Der Verband fordert daher von der Bundesregierung Entlastungen bei den Energiekosten. Die im Dezember 2022 beschlossenen Preisbremsen für Strom und Gas helfen nach Auffassung des GKV vielen mittelständischen Betrieben nicht. »Wenn sich die Kostensituation 2023 nicht verbessert, so sind Konsequenzen unausweichlich«, erläuterte Fürst. Hierzu zählten Arbeitsplatzabbau, Kurzarbeit oder eine Verlagerung der Produktion ins Ausland.
Weiterhin belasteten die mangelhafte Versorgung mit Fachkräften und die Unsicherheit über künftige rechtliche Rahmenbedingungen die Wirtschaftsentwicklung der Branche.