Arburg zieht positive Bilanz der »Technologie-Tage 2022«

Artikel vom 5. Juli 2022
Spritzgießmaschinen

Vom 22. bis 25. Juni 2022 fanden nach über zwei Jahren Coronapause wieder die »Arburg Technologie-Tage« statt. Mehr als 3700 Besucherinnen und Besucher aus 39 Ländern nutzten die Gelegenheit zum Besuch der Firmenzentrale in Loßburg.

Über 3700 Besucherinnen und Besucher kamen zu den »Technologie-Tagen« nach Loßburg (Bild: Arburg).

Über 3700 Besucherinnen und Besucher kamen zu den »Technologie-Tagen« nach Loßburg (Bild: Arburg).

Unter dem Motto »Denkfabrik« zeigte Arburg u. a. rund 50 Maschinenexponate, eine »Effizienz-Arena« mit Schwerpunkten zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit, Servicelösungen und viele Expertenvorträge.

Bild: Arburg.

»Wir sind sehr stolz auf diese unglaubliche Besucherzahl: Denn immerhin konnten ja coronabedingt ganze Regionen z. B. aus Asien nicht anreisen. Hinzu kommt, dass wir die ›Technologie-Tage‹ vier Monate vor der Weltleitmesse ›K‹ veranstaltet haben – und nicht jeder kommt innerhalb von vier Monaten zweimal nach Europa. Die ›Technologie-Tage‹ haben so ihren absoluten globalen Magnetfaktor wieder beweisen können. Das zeigt mir ganz deutlich: Nicht nur wir, auch unsere Kunden und Besucher konnten die ›Technologie-Tage‹ kaum erwarten. (Juliane Hehl, geschäftsführende Gesellschafterin und für den Bereich Marketing und Business Development verantwortlich)

Von der smarten Spritzgießproduktion bis zum 5G-Campus

Unter dem Motto »Denkfabrik« zeigte Arburg mit vielen Praxisbeispielen zukunftsfähige Lösungen, z. B. die smarte Spritzgießverarbeitung von Rezyklaten und Bio-Kunststoffen, das Kundenportal »arburgXworld« oder die »Gestica«-Steuerung mit ihren digitalen Assistenten wie dem »aXw Control FillAssist«, der in Kooperation mit Simcon weiterentwickelt wurde, um die Füllsimulation weiter zu systematisieren und zu automatisieren.

Erstmals waren auch die Schwesterfirmen AMKmotion und InnovatiQ mit Lösungen für die Antriebstechnik bzw. additive Fertigung präsent. Ein weiteres Highlight war das neue 5G-Campus-Netz, das Arburg als Pilotkunde der Deutschen Telekom auf den »Technologie-Tagen 2022« im Kundencenter für die vernetzte Fertigung in der Kunststoffverarbeitung nutzte. Fachvorträge im neuen Schulungscenter sowie die über das ganze Unternehmen verteilten Exponate und Ausstellungsbereiche deckten gefragte Themen wie Turnkey, Medizintechnik, additive Fertigung und Service ab.

Schwerpunkte Digitalisierung und Circular Economy

Auf der »Effizienz-Arena« informierten rund 20 Experten von Arburg und von Partnerfirmen zu allen Themen rund um »arburgGreenworld« und »arburgXworld«. Die Schwerpunkte an den insgesamt neun Stationen lagen auf neuen Lösungen für Ressourcenschonung und Digitalisierung entlang der gesamten Spritzgieß-Wertschöpfungskette. Besucherinnen und Besucher erfuhren bei der Fertigung sortenrein trennbarer Becher Wissenswertes zu den Schwerpunkten Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung.

Ein Überblick über das gesamte Spektrum, das Arburg diesbezüglich bietet, war in zwei neuen, fest installierten Räumen zu sehen: In der »arburgGreenworld« verarbeitete eine hybride Spritzgießmaschine »Allrounder 370 H« Post-Industrial-Rezyklat (PIR), das aus technischen Textilien stammte. Dazu war die Maschine mit dem neuen Rezyklatpaket ausgestattet. Im Bereich »arburgXworld« wurden Möglichkeiten aufgezeigt, die Produktion dank Digitalisierung effizienter, transparenter und nachhaltiger zu gestalten. Dort wurden auch die smarten Gestica-Funktionen und das Leitrechnersystem »ALS« präsentiert.

Ressourcenschonende Anwendungen

Als Lösungen für intelligentes Markieren und sortenreines Sortieren, eine Voraussetzung für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft, wurde z. B. die HolyGrail-Technologie präsentiert, mit der sich ein digitaler Produktpass mit recyclingrelevanten Informationen direkt auf dem Kunststoffteil hinterlegen lässt. Ein Praxisbeispiel waren 5-Liter-Eimer aus Post-Consumer-Rezyklat (PCR), gefertigt von einer hybriden Maschine »Allrounder 820 H« in Packaging-Ausführung in nur rund fünf Sekunden Zykluszeit. Durch die spezielle Rippenstruktur der Seitenwände ließ sich bis zu 18 % Material einsparen.

Die Herstellung nachhaltiger Mehrwegbecher aus geschäumtem PP demonstrierte eine hydraulische Maschine »Allrounder 470 S«, ausgestattet mit einem »MuCell«-Paket. Das Besondere dieser Anwendung der Firma Bockatech war, dass das Material sowohl chemisch als auch physikalisch mit Gas angereichert wird und nach dem Einspritzen direkt im geöffneten Werkzeug aufschäumt, wodurch Materialeinsatz und Zykluszeit verringert werden. Die mikrozellulären Strukturen sorgen für eine Gewichtsreduzierung von bis zu 50 % und wirken zudem isolierend. Die Wandstärke beträgt geschäumt 2,0 statt kompakt 0,7 mm. Den passenden Greifer für das handhabende Robotersystem »Multilift Select« hatte zuvor ein »Freeformer« additiv gefertigt. Die Greiffunktion mit Luftführung wurde dabei in das Bauteil integriert, ganz ohne zusätzliche Pneumatik-Antriebe oder Ventile.

Ein PP-Compound mit bis zu 70 % Sonnenblumenschalen als Füll- und Verstärkungsstoff verarbeitete eine hybride Maschine des Typs »Allrounder 920 H« zu Getränkekisten, während eine hydraulische Spritzgießmaschine »Allrounder 320 C Golden Edition« im Papier-Spritzgießen Lochscheiben produzierte, mit denen Stroh-Isolierungen auf Lehmwände befestigt werden können.

Additive Fertigung

Im »Arburg Prototyping Center (APC)« wurde den Besucherinnen und Besuchern gezeigt, wie man mit dem »Arburg Kunststoff-Freiform (AKF)«-Verfahren Mehrwert schaffen kann. Sechs »Freeformer« verarbeiteten verschiedene Materialien, darunter PA10, PP, unterschiedliche TPU-Werkstoffe und Materialkombinationen davon.

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