Wacker erhöht Silikon-Kapazitäten

Artikel vom 7. Juni 2022
Silikone (SI)

Um die steigende Nachfrage nach Silikonkautschuk zu bedienen, will die Wacker Chemie AG den Ausbau von Produktionskapazitäten vorantreiben.

Die Produktionskapazitäten für Silikonspezialitäten sollen in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut werden (Bild: Wacker).

Die Produktionskapazitäten für Silikonspezialitäten sollen in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut werden (Bild: Wacker).

Investitionsprojekte zum Ausbau der Produktionskapazitäten sind laut Angabe von Wacker entweder in der Planung oder stehen kurz vor dem Abschluss. Bei Flüssigsilikonkautschuken (Liquid Silicone Rubber, LSR) sollen zusätzliche Mengen bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 bzw. ab Anfang 2023 zur Verfügung stehen. Auch bei hochtemperaturvernetzendem Festsilikonkautschuk (High Consistency Rubber, HCR) seien höhere Produktionsmengen geplant. Durch diese Investitionen will das Unternehmen seine Produktionskapazität für Fest- und Flüssigsilikonkautschuk, für dessen Ausbau in den nächsten Jahren rund 100 Mio. Euro veranschlagt sind, deutlich steigern.

Die Investitionsmaßnahmen sind Teil der neuen Wachstumsziele, die der Konzern Ende März angekündigt hat. Das Unternehmen will in seinen Chemiebereichen durch Konzentration auf Produktspezialitäten verstärkt wachsen.

Innovationstreiber in Schlüsselbranchen

Im Mittelpunkt der neuen Wachstumsstrategie stehen u. a. hochwertige Silikonkautschuke, die hochmoderne Produktlösungen ermöglichen und deshalb aus Unternehmenssicht zu den Innovationstreibern in Schlüsselbranchen wie der Automobil- und Elektronikindustrie sowie der Medizintechnik zählen. Weil Silikonelastomere gegenüber anderen Werkstoffen Produkt- und Verarbeitungsvorteile bieten, sei die Nachfrage in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

Durch die Ausbaumaßnahmen soll sich die Verfügbarkeit von Flüssig- und hochtemperaturvernetzenden Festsilikonkautschuken in den nächsten Jahren deutlich verbessern. Im Bereich der Flüssigsilikonkautschuke rechnet das Unternehmen bereits ab der zweiten Jahreshälfte mit zusätzlichen Produktionsmengen. Grund sind steigende Produktionskapazitäten am Standort Burghausen, wo derzeit mehrere Anlagen erweitert und bis Ende des Jahres ihre volle Produktionskapazität erreichen werden. Ausgebaut wird auch die Produktion in Adrian, USA, um Kunden in Nord- und Mittelamerika ab nächstem Jahr noch besser mit Flüssigsilikonkautschuk zu versorgen.

Bei den hochtemperaturvernetzenden Festsilikonkautschuken soll in Kürze der neu errichtete Produktionsstandort im indischen Panagarh mit der Produktion beginnen. Anfang nächsten Jahres stehen zusätzliche Produktionskapazitäten in Tschechien (Pilsen) und Japan (Tsukuba) zur Verfügung. In Pilsen formuliert Wacker gebrauchsfertige »Silmix«-Silikoncompounds für verschiedene Schlüsselindustrien, in Tsukuba werden neben Silikonemulsionen auch Fest- und Flüssigsilikonkautschuke sowie raumtemperaturvernetzende Silikonmassen hergestellt. Weitere Ausbaumaßnahmen sind geplant, u. a. an den Verbundstandorten Zhangjiagang (China), Burghausen (Deutschland) und Charleston im US-Bundesstaat Tennessee. Zudem prüft das Unternehmen einen langfristigen Ausbau der Kieselsäureproduktion in Zhangjiagang. Hochdisperse Kieselsäure verbessert die mechanischen Eigenschaften von Silikonelastomeren und ist deshalb für die Herstellung hochwertiger Produkte unverzichtbar. Der Konzern stellt den Füllstoff in Burghausen, Nünchritz, Charleston und Zhangjiagang her.

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