Formteil- und Prozessoptimierung

Artikel vom 24. Februar 2022
Verfahren
Ein Wärmeimpuls am Zusammenfluss zweier Schmelzeströme hinter einem Durchbruch macht die Bindenaht unsichtbar (Bild: Incoe).

Ein Wärmeimpuls am Zusammenfluss zweier Schmelzeströme hinter einem Durchbruch macht die Bindenaht unsichtbar (Bild: Incoe).

Zur Formteil- und Prozessoptimierung hat Incoe ein »Heat-Inject« genanntes Verfahren entwickelt, das das Heißkanalsystem als Trägerplattform nutzt, um anstatt Schmelze Wärme ins Formnest zu bringen. Dabei handelt es sich laut Hersteller nicht um eine zusätzliche Heizung, sondern um einen beweglichen Temperierstempel, dessen beheizte Spitze über ein kurzes Anpressen an die rückwärtige Wand des Formnests einen Wärmeimpuls einbringt. Dieser kurze lokale Impuls dort könne zur Optimierung von Formteil- und Prozessqualität beitragen: Binde- und Fließnähte sind zwar da, sollen aber nicht mehr sichtbar an die Oberfläche treten, ein matter Hof im Bereich des Anschnitts soll nicht mehr erscheinen, Engstellen im Formnest wie bei Filmscharnieren oder beim Dünnwandspritzguss können leichter durchströmt werden und filigrane Geometrien sowie Mikrostrukturen sollen damit einfacher zu fertigen sein.

Einfache und robuste Lösung für Formteile

Mit dieser neuartigen Temperiertechnik, das auf dem »Z-System« des Partnerunternehmens Hotset basiert, möchte der Anbieter eine technisch relativ einfache und robuste Lösung für Formteile mit optisch anspruchsvollen Oberflächen anbieten, z. B. für die Herstellung von Blenden für Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik oder für Armaturen in Fahrzeugen.

Die Lösung an Heißkanalsystemen zu montieren habe ihren Ursprung im Konzept der vorgefertigten Module. Dabei gehe es darum, Anwendern Komponenten für deren Spritzgießwerkzeuge anzubieten, die bereits zu betriebsbereiten und steckerfertigen Modulen zusammengefügt sind und somit Aufwand und Zeit bei Abstimmung und Einbau sparen. Der Temperierstempel müsse zwar noch im Werkzeug tuschiert und angepasst werden, aber dadurch, dass z. B. alle Anschlüsse auf der zentralen Anschlussplatte des Heißkanalsystems zusammengefasst würden, entfalle das aufwendige Verlegen und Anschließen einzelner Kabel oder Schläuche im Werkzeug. Alles sei bereits in einem Modul montiert und könne nach erfolgter Abstimmung im Sinne von Plug-and-produce eingefügt werden. Für die Abklärung, ob und wie das Verfahren im jeweiligen Fall eingesetzt werden kann, bietet das Unternehmen einen mehrstufigen Prozess bestehend aus Machbarkeitsstudie, Angebot sowie Unterstützung bei Abstimmung, Einbau und Musterung an.

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