Forschungsgemeinschaft für den Werkzeug- und Formenbau

Artikel vom 14. Dezember 2021
Werkstoff-, Verfahrens- und Methodenentwicklung

Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) begrüßte mit der im Frühjahr 2021 gegründeten Forschungsgemeinschaft Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (FDWF) ihr 100. Mitglied.

Screenshot der virtuellen FDWF-Gründungsversammlung (Bild: VDWF).

Screenshot der virtuellen FDWF-Gründungsversammlung (Bild: VDWF).

Im Frühjahr wurde die FDWF auf Initiative des VDWF Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e. V. mit 25 Mitgliedern ins Leben gerufen. Die Forschungsgemeinschaft soll den Werkzeug- und Formenbau in Deutschland und seine Wettbewerbsfähigkeit noch stärker fördern. V. a. sollen die wissenschaftliche Seite und der Transfer gestärkt werden, um dadurch die gesamte Branche weiter nach vorn zu bringen.

Forschung und Entwicklung für KMU vorantreiben

Der Werkzeug- und Formenbau ist eine Schlüsselindustrie in Deutschland. Mehr als zwei Drittel der in Deutschland ansässigen Unternehmen seien klein- und mittelständisch geprägt und damit normalerweise ohne eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Zudem werde die wirtschaftliche Lage der Branche aufgrund des zunehmenden Preisdrucks durch ausländische, oftmals große Mitbewerber immer prekärer. Der Werkzeug- und Formenbau könne nur weiterhin Innovationsträger sein, wenn er eine starke Stimme bekomme. Mit Gründung der FDWF und der Mitgliedschaft in der AiF soll daher die vorwettbewerbliche Forschung vorangetrieben werden, um insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen zu stärken.

Die FDWF soll dies zum einen durch die Initiierung wissenschaftlicher Forschungsvorhaben, die Förderung industrieller Gemeinschaftsforschung und die Bewilligung von Zuschüssen zur Lösung wissenschaftlicher und technischer Aufgaben umsetzen. Zum andern soll sie den Transfer der Forschungsfortschritte und praktischen Erfahrungen in die Unternehmen der Branche durch Fachtagungen, Seminare, Vorträge und Ausstellungen sicherstellen.

Forschung im Sinne der Branche

Die Forschungsgemeinschaft verfügt über einen Innovationsbeirat, der gewährleistet, dass Forschungsvorhaben nach den Bedürfnissen der Branchenunternehmen auf wissenschaftlichem Niveau geplant, überwacht und ausgewertet werden können. Der Beirat entscheidet über Forschungsprojekte und setzt sich v. a. aus den Gründungsmitgliedern der FDWF und den Arbeitskreisleitern des VDWF zusammen. Als zweites Gremium mit beratender Aufgabe fungiert das Wissenschaftskuratorium, das sich neben dem Vorstand und dem Geschäftsführer aus den wissenschaftlichen Mitgliedern des FDWF zusammensetzt.

Erste geplante Projekte setzen den Schwerpunkt auf digital vernetzte Strukturen kollaborativer Wertschöpfungsketten im industriellen Werkzeugbau, auf die Erforschung neuer Technologien in der Fertigung von Produktionswerkzeugen und auf die nachhaltige Ressourcennutzung in der industriellen Produktion.

Synergien der AiF-Mitgliedschaft

Als industriegetragener Dachverband hat die AiF mit mehr als 50.000 eingebundenen Unternehmen und rund 1200 beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen das Ziel, Forschung für den Mittelstand zu initiieren, Fachkräfte auf innovativen Gebieten zu qualifizieren und den Austausch über die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung zu organisieren. Die vorwettbewerbliche Gemeinschaftsforschung wird im AiF-Netzwerk organisiert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit öffentlichen Mitteln gefördert. Als Beispiele der bisher über 238.000 betreuten Forschungsprojekte werden die Entwicklung der Spanplatte oder der Funkuhr genannt.

Durch die eigene Forschungsvereinigung und mit Unterstützung der AiF könnten die Forschungs-Förderprogramme speziell auf die Branche des Werkzeug- und Formenbaus abgestimmt und koordiniert werden.

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