Störgeruch-Detektionen

Kuhn Fachmedien

Artikel vom 10. November 2019
Entsorgungseinrichtungen

In einem Squishy wies das Fraunhofer IVV Lösungsmittel nach, die als gesundheitsschädlich eingestuft sind.

Squishys sind ein neuer Trend auf dem Spielwarenmarkt. Dabei handelt es sich um weiche Schaumstofffiguren, die man zusammendrücken kann. Sie zeichnen sich neben ihren bunten Farben und den für Kinder ansprechenden Designs dadurch aus, dass sie sich nur langsam in ihre ursprüngliche Form zurückverwandeln. Im vergangenen Jahr warnten Behörden anderer europäischer Länder wie Dänemark oder Finnland vor entsprechenden Produkten, etwa weil sich verschluckbare Kleinteile lösen können, die eine Erstickungsgefahr für Kleinkinder darstellen oder wegen des Nachweises von gesundheitsschädlichen Substanzen. In diesem Zusammenhang wurde auch berichtet, dass die Produkte oft einen chemischen oder parfümierten Geruch aufwiesen. Die chemischen Ursachen der Gerüche in Spielzeug wurden bisher kaum untersucht. Prof. Andrea Büttner und Christoph Wiedmer vom Fraunhofer IVV haben daher neue Analysemethoden auf Basis von Techniken aus der Aromaforschung entwickelt. Damit gelingt es, die Stoffe gezielt nachzuweisen und zu identifizieren. Im Rahmen ihrer Untersuchungen konnten sie mit ihrem Team geruchsverursachende Substanzen in einem Squishy aufklären. Der Geruch der untersuchten Schaumstofffigur wies verschiedene lösungsmittelartige Noten auf, aber die Wissenschaftler fanden auch angenehme Gerüche, beispielsweise Kokos oder Karamell. Im Produkt wurden die Lösungsmittel 2-Butoxyethanol und Cyclohexanon nachgewiesen. Dies korreliert mit den lösungsmittelartigen Fehlgerüchen. Außerdem kamen gamma-Nonalacton und Ethylmaltol vor, die kokos- und karamellartig duften. Aufgrund der Daten wird davon ausgegangen, dass der Hersteller diese gezielt zugesetzt hat, um den Fehlgeruch zu überdecken. Die nachgewiesenen Lösungsmittel sind als gesundheitsschädlich beim Einatmen eingestuft. Inwiefern die gefundenen Substanzen genau auf den Menschen wirken, muss in weiterführenden Untersuchungen geklärt werden.