Teile aus biobasiertem EPS

Kuhn Fachmedien

Artikel vom 11. September 2018
Teile für Maschinenbau, Medizintechnik, Elektroindustrie, Automotive, Apparatebau und Verpackungsindustrie

Temperaturempfindliche Produkte werden meist in Isolierboxen aus expandierbarem Polystyrol (EPS), besser bekannt als Styropor oder Airpop, transportiert. Der weiße Schaumkunststoff wird bislang aus dem Erdölprodukt Naphtha hergestellt. Neuerdings lässt sich Naphtha auch aus biologischen Rohstoffen synthetisieren. Die Schaumaplast Gruppe verarbeitet Styropor aus dem sogenanntem »Biomass Balance Styropor« und produziert damit unter anderem ihre Thermoboxen. Am Anfang der Produktionskette werden anstelle fossiler erneuerbare Rohstoffe wie pflanzliche Abfälle, pflanzliche Öle oder Gase eingesetzt. Die Herstellung ist, ähnlich wie bei Ökostrom, nach einem Massenbilanzansatz organisiert. Der TÜV Süd stellt sicher, dass für die von der Unternehmensgruppe verarbeiteten Mengen bei der Rohstoffherstellung die äquivalenten Mengen an Biomasse verwendet werden. Erdöl bleibt so im Boden und Treibhausgas-Emissionen werden reduziert. Der weitere Herstellungsprozess des EPS-Rohstoffs gestaltet sich unverändert. Den Anfang für die Einführung des umweltfreundlichen Materials macht der Schaumteilehersteller mit seiner Unternehmenssparte für Kühlverpackungen. Das 90 Typen umfassende Programm unterschiedlich großer Thermoboxen ist bereits zertifiziert und in dem neuen, alternativen Werkstoff erhältlich. Zu den ersten Anwendern gehört das Start-up-Unternehmen IceGuerilla.de. Es versendet Speiseeis deutschlandweit frisch und thermisch gut isoliert in Verpackungen aus Styropor und wird auf die ökologische Alternative umstellen. Die Verwendung von einer Tonne »Biomass Balance Styropor«, so der Hersteller, spart im Vergleich zu herkömmlichem Styropor ein Äquivalent von ca. 1700 kg CO2 ein. Mit dem TÜV Süd-Zertifikat für dessen Einsatz verpflichtet sich die Unternehmensgruppe, die gesamte Wertschöpfungskette anhand hoher Qualitätsstandards bis zum Endprodukt jährlich überprüfen zu lassen.